Wissen - soziale Phobie bei Kindern
Soziale Phobie bei Kindern
Was ist eine soziale Phobie?
Die soziale Phobie zählt zu eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Circa 5 bis 10% aller Kinder und Jugendlichen leiden im Verlaufe ihrer Kindheit bzw. Jugend einmal an einer sozialen Phobie. Weist ein Kind eine soziale Phobie auf, hat es übermäßige Angst, von anderen Menschen als merkwürdig, peinlich oder gar lächerlich empfunden zu werden. Kinder mit sozialer Angststörung vermeiden es, vor anderen zu essen oder zu reden, da sie fürchten, sich dabei lächerlich zu machen. Sichtbare Zeichen ihrer Angst wie Erröten, Schwitzen oder Zittern sind ihnen dabei besonders peinlich.
Kinder, die an einer Sozialphobie leiden, haben ständig das Gefühl "unter Beobachtung" zu stehen und negativ bewertet zu werden. Sie haben eine intensive Furcht vor Urteilen und Ablehnung durch andere. Das führt wiederum zu einem Vermeidungsverhalten, bei dem sie insbesondere Situationen meiden, in denen sie glauben, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Lässt sich die soziale Situtation nicht meiden, dann legen sie verstärkte Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Verhalten und ihre körperlichen Signale in der Situation. In der Psychologie wird das auch als "Selbstaufmerksamkeit" bezeichnet.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
In der Behandlung von Kindern mit sozialer Phobie stehen stets die individuellen Bedürfnisse und Ängste des Kindes bzw. Jugendlichen im Fokus. Verständnis, eine empathische Grundhaltung sowie eine vertrauensvolle Beziehung sind die wichtigsten Grundpfeiler für eine erfolgreiche Behandlung. Neben einer Psychotherapie können auch andere Behandlungsmöglichkeiten miteinbezogen werden. Diese Ansätze haben sich in der Behandlung von Sozialphobien bei Kindern und Jugendlichen als besonders effektiv herausgestellt:
Therapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine weit verbreitete Behandlungsoption für Kinder und Jugendliche mit sozialer Phobie. In einer therapeutischen Umgebung lernen die jungen Patienten, ihre ängstlichen Gedanken zu erkennen und herauszufordern, sowie bewährte Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ein wichtiger Teil dieser Therapie ist die schrittweise Exposition gegenüber angstauslösenden Situationen, um die Toleranz gegenüber sozialen Ängsten zu erhöhen.
Training sozialer Kompetenzen: Jugendliche können von speziellen Trainingsprogrammen profitieren, die darauf abzielen, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. In einer unterstützenden Umgebung können sie praktische Übungen durchführen, um Selbstvertrauen aufzubauen und effektive Kommunikations- und Interaktionsstrategien zu erlernen.