Missbrauch an Kindern und Präventionsangebote
Zahlen und Fakten
Die Zahlen können nicht das tatsächliche Leid der Kinder wiedergeben. Sie sagen auch nicht die ganze Wahrheit über die Anzahl der Mißbräuche. Denn viele Kinder wurden mehr als einmal missbraucht.
Wir wollen zeigen, dass dieses Thema immer aktuell ist, und das täglich. Es passieren statistisch jeden Tag über 33 Kindesmissbräuche (12.134 angezeigte Fälle im Jahr 2014 - Quelle: Bundeskriminalamt). Dabei wird die Dunkelziffer, die Anzahl ohne Anzeige, nicht mit betrachtet. Diese dürft um ein Vielfaches höher liegen!
Bereits zum 1. Januar 2008 wurde die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) von einem bundeseinheitlichen vierstelligen auf einen bundeseinheitlichen sechsstelligen Straftatenschlüssel sowie auf die sogenannte Einzeldatensatzanlieferung umgestellt. Durch die Umstellung auf den Einzeldatensatz konnte zudem auf Bundesebene erstmals eine „echte“ Tatverdächtigenzählung durchgeführt werden; das heißt, Tatverdächtige, die in mehreren Bundesländern während des Berichtszeitraums auffällig geworden sind, werden in den Bundestabellen nur einmal erfasst.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Kinder Angst haben, darüber zu sprechen. Denn häufig kommt die Bedrohung aus dem nahen sozialen Umfeld. Also genau von dort, wo sie eigentlich Hilfe finden sollten. Wenn sie dann endlich Mut fassen und sich jemanden anvertrauen, ist es oft zu spät oder es wird ihnen nicht geglaubt.
Oftmal muss ein Kind bis zu 7 Personen ansprechen, bevor ihm jemand glaubt und ihm geholfen wird.
Deshalb, wenn ein Kind sich Ihnen anvertraut, bleiben Sie ruhig! Hören Sie zu! Dokumentieren Sie es und vor allem, vermitteln Sie dem Kind, dass es richtig war, dass es sich Ihnen anvertraut hat. Sagen Sie ihm, dass es keine Schuld an dem Vorfall trägt und das es richtig ist, wenn man die schlechten Geheimnisse weiter erzählt.
Sie sind Lehrer, Erzieher oder aufmerksamer Beobachter und wollen wissen, wie sie bei einem Verdacht richtig vorgehen? Dann können Sie hier mehr erfahren.