Wie kann ich meinem Kind beim Umgang mit seinen Ängsten helfen?
Wenn ihr Kind Angst hat und um Ihre Nähe bittet, möchte es nicht „seinen Willen durchsetzen“. Kinder sind in Momenten der Angst fest davon überzeugt, sich in Gefahr zu befinden. Sie können Ihrem Kind helfen, mit seinen Ängsten umzugehen und so einer möglichen Angststörung vorbeugen:
- Machen Sie sich nicht über die Ängste Ihres Kindes lustig, auch wenn sie ihnen noch so unsinnig erscheinen. Fühlt Ihr Kind sich von Ihnen nicht ernst genommen, kommt es mit seinen Problemen vielleicht nicht mehr zu Ihnen.
- Nehmen Sie die Ängste ernst und suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind. Entschlüsseln Sie, wovor sich das Kind genau fürchtet und wo diese Angst herkommt. (Erfahrung, Fernsehen, Traum …)
- Zeigen Sie immer Verständnis. Versuchen Sie Aussagen wie „Du brauchst keine Angst zu haben“ oder „Da passiert doch nichts“ zu vermeiden.
- Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie Sie gegen die Angst angehen können. Mit selbst gemischtem „Monsterspray“ oder Stopp-Schildern können beispielsweise Monster und Geister im Kinderzimmer erfolgreich vertrieben werden.
- Ermutigen Sie ihr Kind, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen, anstatt diese zu meiden. Auch wenn Sie es dabei nahtlos begleiten müssen.
- Loben Sie mutiges Verhalten, aber üben Sie nicht zu viel Druck aus.
- Geben Sie Ihrem Kind die Sicherheit, dass es notfalls immer zu Ihnen kommen und Ihre Hilfe erwarten kann.
- Lassen Sie sich von den Ängsten Ihres Kindes nicht anstecken und versuchen Sie so entspannt zu bleiben wie möglich.
Angststörungen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Haben Sie den Verdacht, dass bei Ihrem Kind eine solche Störung vorliegt, scheuen Sie sich nicht davor, sich an einen Arzt zu wenden. Angststörungen können behandelt werden. Je früher man beginnt, desto bessere Ergebnisse können erzielt werden. Bei Fragen und Unsicherheiten können Sie auch jederzeit uns kontaktieren. Wir beraten Sie gern und helfen Ihnen, die richtigen Schritte einzuleiten.
Mögliche Angststörungen erkennen
Im Folgenden fassen wir noch einmal einige Beispiele zusammen, welche für eine Angststörung oder die Entstehung dieser sprechen:
- Da genetische und biologische Faktoren eine große Rolle spielen, sollten Sie immer dann besonders wachsam sein, wenn bei Ihnen oder Ihrer Familie bereits Angsterkrankungen bekannt sind.
- Viele Kinder sprechen offen über ihre Ängste. Passiert dies auffallend oft, sollte das als Alarmzeichen gewertet und von Ihnen ernst genommen werden.
- Angst macht sich beispielsweise durch folgende Symptome bemerkbar: starkes Schwitzen, Zittern, erhöhter Puls, Übelkeit und erweiterte Pupillen.
- Ängstliche Kinder wirken oft sehr nervös und unruhig.
- In Extremfällen kann es vorkommen, dass Ihr bereits trockenes Kind sich wieder einnässt oder sogar einkotet.
- Nachlassende Neugier, Regression (verlernen bestehender Fähigkeiten), Isolation, Passivität und Hyperaktivität sind deutliche Warnzeichen.
- Manche Kinder entwickeln Zwänge, wie beispielsweise Haare ausreißen.
- Auch plötzliches Stottern kann ein Alarmzeichen sein und sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.