Warum machen Tiere Winterschlaf?
Hamburg (AfK) - Die Blätter an den Bäumen verfärben sich. Für viele Tiere wird es nun Zeit, sich zu verkriechen. Sie starten in den Winterschlaf. Warum aber machen Siebenschläfer, Igel oder Fledermäuse das?
Peer Cyriacks weiß die Antwort. Er ist Biologe und arbeitet bei der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg in Norddeutschland. Er weiß, dass das große Schnarchen schon begonnen hat. Er sagt: "Viele unserer heimischen Wildtiere verkriechen sich jetzt und verschlafen die kalte Jahreszeit bis zum nächsten Frühjahr." Der Siebenschläfer zum Beispiel hat sich schon eingekuschelt. Ende September verkriecht er sich jedes Jahr in seine runde, gut einen Meter tiefe Erdhöhle und deckt sich mit seinem buschigen Schwanz zu. "Zuvor hat er sich noch einen dicken Wanst für den Winterschlaf angefressen", sagt Peer Cyriacks. Die Speckschicht bringt ihn über die kalten Monate, wenn er nichts zu futtern kriegt. Zudem schützt sie ihn vor Kälte.
Winterschlaf halten auch die Fledermäuse. Bevor sie sich zurückziehen, fressen sie sich ebenfalls eine Fettschicht an. In Nischen suchen sie sich dann ein Plätzchen für den Winterschlaf. Sie verkriechen sich etwa in ruhigen Baumhöhlen und Felsspalten, aber auch in dunklen Kellern und auf Dachböden. Der Igel hingegen baut sich im Garten ein wetterfestes, kugelförmiges Nest. Außerdem rollt er sich zu einer Stachelkugel zusammen. Das ist doppelt nützlich. Zum einen kommen Feinde so nicht an ihn heran. Zum anderen verliert der Igel so weniger Wärme. Igel haben im Winterschlaf nur noch eine geringe Körpertemperatur von bis zu fünf Grad Celsius. Wird es draußen noch kälter, dann merkt der Igel das und wacht er auf. Das schützt ihn, damit er nicht erfriert. Im Winterschlaf sind der Herzschlag und die Atmung viel langsamer als normal. Das spart Energie. Murmeltiere machen sogar minutenlange Atempausen.
Der Winterschlaf hilft den Tieren, die kalte Jahreszeit zu überstehen. Denn nicht nur, dass es dann eisigkalt ist. Es gibt auch wenig zu fressen. Daher ziehen die Tiere sich zurück. Es hilft ihnen, zu überleben. Es gibt auch Tiere, die nicht ganz so tief schlafen. Sie machen keinen Winterschlaf, sondern halten Winterruhe. Eichhörnchen, Dachse und Biber gehören beispielsweise dazu. Der Experte rät, dass die Menschen ihren Garten nicht zu sehr aufräumen sollen. Gerade Igel überwintern gern in Reisighaufen und Laubhaufen. Wir sollten sie für sie liegenlassen.
Mehr spannende Nachrichten und Antworten gibt es im Podcast „Hör dich klug!“ auf https://hoer-dich-klug.podigee.io/